Fotovoltaikversicherung 2025: Früher teuer, heute günstig – was das für Ihre Absicherung bedeutet

  • Christian Weidinger
  • 3 Minuten Lesezeit

Sind Sie mit Ihrer alten Fotovoltaikversicherung überversichert? Erfahren Sie, warum Bestandsschutz oft sinnvoll ist, welche Risiken drohen und worauf Sie 2025 achten sollten.

Preisrutsch bei Fotovoltaikanlagen

Vor rund zehn Jahren war die Anschaffung einer Fotovoltaikanlage noch eine Investition in schwindelerregender Höhe. Die Module waren fast doppelt so teuer wie heute, die Technik weniger ausgereift und Förderprogramme stark nachgefragt. Wer damals in eine Solaranlage investierte, musste tief in die Tasche greifen – und dementsprechend hoch fiel auch die Versicherungssumme aus.

Heute sieht die Situation anders aus: Dank technologischem Fortschritt, Massenproduktion und sinkender Installationskosten ist eine neue Anlage deutlich günstiger. Doch was bedeutet dieser Preisverfall für bestehende Policen zur Fotovoltaikversicherung?


Fotovoltaikversicherung und Überversicherung – eine berechtigte Frage

Viele Betreiber älterer Anlagen stellen sich heute die Frage: „Wenn meine alte Anlage damals 40.000 Euro gekostet hat, ich heute aber eine vergleichbare Anlage schon für 20.000 Euro bekomme – bin ich dann nicht überversichert?“

Die Antwort lautet in den meisten Fällen: nein. Denn in den gängigen Versicherungsbedingungen ist festgeschrieben, dass der damalige Kaufpreis als Grundlage für die Versicherungssumme dient. Hintergrund ist, dass nicht nur die Module selbst, sondern auch die gesamte Installation, Planungskosten und Nebenkosten im Versicherungsschutz berücksichtigt werden müssen.

Rechtlicher Rahmen: Anpassung laut VVG möglich

Das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) sieht grundsätzlich vor, dass Kunden eine Anpassung ihrer Versicherungssumme verlangen können – auch nach unten. Das klingt auf den ersten Blick attraktiv, gerade wenn die Kosten für neue Anlagen stark gesunken sind.

Allerdings zeigt die Praxis: Versicherer sind oft wenig begeistert, wenn Kunden eine Reduzierung fordern. Denn mit einer niedrigeren Summe steigt wieder das Risiko einer Unterversicherung – und genau diese gilt es zu vermeiden. Daher sollte eine Anpassung nur nach genauer Prüfung erfolgen und niemals vorschnell.


Praxis-Tipps zur Bewertung und Entscheidung

Was also tun, wenn man seit vielen Jahren eine Fotovoltaikversicherung laufen hat? Hier einige Tipps aus der Praxis:

  • Ältere Anlagen (10+ Jahre): Neue Versicherer steigen hier kaum noch ein. In der Regel ist es besser, den bestehenden Vertrag zu prüfen und zu klären, ob eine Summenreduzierung mit Unterversicherungsverzicht möglich ist. Ein kompletter Wechsel lohnt selten.
  • Kleinere Anlagen (bis 50.000 EUR): Häufig bewegt man sich hier ohnehin im Bereich des Mindestbeitrags. Eine Reduzierung der Versicherungssumme bringt in vielen Fällen keine spürbare Prämienersparnis.
  • Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden: Hier haben viele Versicherer ihre Kapazitäten stark zurückgefahren. Solche Anlagen sind ohnehin schwer zu versichern, was den bestehenden Vertrag oft zum wertvollen Schutz macht.

Nebenkosten im Blick behalten

Ein weiterer Punkt, den viele Betreiber unterschätzen: Im Schadenfall entstehen neben den eigentlichen Kosten für Module und Technik oft erhebliche Nebenkosten. Dazu zählen beispielsweise die Entsorgung beschädigter Teile, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, Notstromlösungen oder auch der Ertragsausfall durch die längere Stillstandszeit.

Gerade diese Posten können schnell mehrere Tausend Euro betragen. Eine zu niedrige Versicherungssumme würde hier Lücken hinterlassen, die Betreiber teuer selbst zahlen müssten.


Fazit: Bestandsschutz ist oft der beste Schutz

Für die meisten Besitzer älterer Solaranlagen bleibt die bestehende Fotovoltaikversicherung die sicherste Lösung. Selbst wenn die Versicherungssumme deutlich höher liegt als die heutigen Anschaffungskosten, sorgt sie für einen umfassenden Schutz – auch in Bezug auf Nebenkosten und Begleitschäden.

Unter dem Strich gilt: Bestandsschutz ist oft der beste Schutz. Wer seine Policen regelmäßig prüft und sich beraten lässt, bleibt auf der sicheren Seite. Denn besser eine stabile und passende Absicherung, als im Ernstfall auf hohen Kosten sitzenzubleiben.

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