Private oder gesetzliche Krankenversicherung? So treffen Sie die richtige Entscheidung

  • weidingerversichertwpadmin
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Die Wahl zwischen gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) gehört zu den wichtigsten finanziellen Entscheidungen – und ist oft komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Hier erfährst du, welche Unterschiede es gibt, für wen sich welche Lösung eignet, und wie du die richtige Wahl triffst.

Diese Unterschiede solltest du kennen

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) funktioniert nach dem Solidarprinzip: Alle zahlen einkommensabhängige Beiträge, erhalten aber ähnliche Leistungen. In der privaten Krankenversicherung (PKV) gilt das Äquivalenzprinzip: Die Beiträge richten sich nach Alter, Gesundheitszustand und gewünschtem Leistungsniveau.

Ein paar zentrale Unterschiede:

Beitragsberechnung

  • GKV: Beiträge richten sich nach dem Einkommen
  • PKV: Beiträge basieren auf Alter, Gesundheitszustand und Tarif

Leistungen

  • GKV: Einheitliche Leistungen laut Gesetz
  • PKV: Individuell wählbare Leistungen – oft über dem GKV-Niveau

Mitversicherung von Familie

  • GKV: Ehepartner und Kinder können kostenlos mitversichert werden
  • PKV: Jede Person benötigt einen eigenen Vertrag

Behandlungskomfort

  • GKV: Regelversorgung, häufig längere Wartezeiten
  • PKV: Zugang zu Privatärzten, kürzere Wartezeiten, bessere Zimmer im Krankenhaus

Beitragsrückerstattung

  • GKV: Keine Rückerstattung bei Leistungsfreiheit
  • PKV: Oft Rückzahlung möglich, wenn keine Leistungen in Anspruch genommen wurden

Für wen sich die private Krankenversicherung lohnt

Die PKV ist nicht für jeden geeignet, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen große Vorteile bieten:

  • Selbstständige und Freiberufler
  • Beamte (mit Beihilfe vom Dienstherrn)
  • Angestellte mit hohem Einkommen (über der Versicherungspflichtgrenze – 2025: ca. 69.300 € brutto p.a.)

Besonders für junge, gesunde Personen kann die PKV deutlich bessere Leistungen zu niedrigeren Beiträgen bieten als die GKV – etwa beim Zahnersatz, im Krankenhaus oder bei alternativen Heilmethoden.

Vorteile und Nachteile beider Systeme

Beide Systeme haben Stärken – und Schwächen. Ein Überblick:

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Vorteile:

  • automatische Aufnahme, auch bei Vorerkrankungen
  • kostenlose Familienversicherung
  • solide Grundversorgung

Nachteile:

  • wenig individuelle Gestaltung
  • tendenziell längere Wartezeiten
  • bei hohen Einkommen relativ teuer

Private Krankenversicherung (PKV)

Vorteile:

  • bessere medizinische Leistungen
  • Chefarztbehandlung, Einzelzimmer etc. möglich
  • Beitragsrückerstattungen bei Leistungsfreiheit

Nachteile:

  • Gesundheitsprüfung bei Antrag
  • keine kostenlose Mitversicherung von Kindern/Ehepartnern
  • Beiträge im Alter können steigen (aber: Altersrückstellungen)

Wechselmöglichkeiten und wichtige Fristen

Ein Wechsel in die PKV ist nicht jederzeit möglich. Angestellte müssen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienen, und auch der Rückweg in die GKV kann unter Umständen schwierig oder ausgeschlossen sein – besonders für Selbstständige oder ältere Personen.

Wichtig: Bei einem Wechsel unbedingt auf Fristen und Kündigungszeiten achten – und sich vorab gründlich beraten lassen.

Entscheidungshilfen: Lebenssituation, Einkommen, Zukunftspläne

Die Wahl sollte nicht nur nach Beitragshöhe getroffen werden. Berücksichtige:

  • Wie stabil ist dein Einkommen?
  • Planst du Kinder oder eine Familie?
  • Wie wichtig sind dir Komfort und Leistung in der medizinischen Versorgung?
  • Wie risikofreudig oder planungssicher willst du leben?

Eine fundierte Entscheidung zur Krankenversicherung braucht Zeit, Weitblick – und manchmal Unterstützung. Wir helfen dir gern bei der individuellen Einordnung.

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